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Sonntag, 7. November 2010

Katzenfreude oder ...?







Wie ich eine Katzen-Mama wurde!

Pauli & Olli zwei Kater, Brüder und doch ganz unterschiedlich 

Oh, es war ein beschwerlicher Weg, ein Mail sollte mein bisheriges Dasein völlig verändern.

Am 13. April 2008 kamen 5 Katzenbabys zur Welt, „... ach wie niedlich und süß...“ der Sprachgebrauch, jaaa waren sie auch!

                            

Die Sache nahm ihren Lauf, der erste Besuch, schauen, staunen und eben süß!

Es begann ein sammeln von Informationen, das Internet wurde durch stöbert, die Fachliteratur angeschafft, denn schließlich hatte ich noch nie solche „Kinder“ in meinem Haushalt,
die eigentlichen Kinder groß, Freude darüber eine Freiheit grenzenlos zu haben, Hobbys ungestört zu frönen, kurz den Tag gestalten wie ich so will – herrlich diese Zukunft!


Die Babys entwickelten sich prächtig, irgendwann kam die Wahl der Qual, eine Entscheidung musste fallen.

Der Einzugstag kam, Paule – der Schwarze, Oscar - der Rote!


Große Augen, zarte Töne begleiten uns auf der Heimfahrt.
Erste Regel, Katzentoilette – Begeisterung – es klappte!

Flink wie die Wiesel ging es durch die Räume und plötzlich, weg waren sie. Wir krochen durch die Wohnung und suchten, es war fast wie Ostern. Kein Laut kam. Wir hatten zu tun, na ja der Abend ist noch lang und spannender wie in die Ferne schauen auch.

Endlich, hinter dem Heizkessel, in einer Schräge guckten zwei Augenpaare, so wie, na was ist.

Nicht ganz so vermutet, manches nur geahnt, es wurde eine Action-Zeit, spannend und voller Überraschungen.  

In der Wohnung war nichts mehr wie es mal war, Gardinen hoch gebunden, gezeichnete Polster ohne Ende, geliebte Blumentöpfe flogen durch die Gegend, die Herdplatte und Spüle waren ein interessanter Spielplatz, auf den Türen erfolgten Balanceakte die mich in Angst und Bangen versetzten.
Was blieb mir übrig als nur noch zu denken, wenn das dort steht was könnte da..., was muss verändert werden und wenn die Racken an ihrem Lieblingsplatz schliefen, nämlich neben einander auf zwei Stühlen so halb unterm Esstisch, dachte ich wie süss, atmete durch und überlegte, ist die nun schön oder wie geht es weiter,

Als ersten Ratschlag bekam ich zu hören, ein konsequentes NEIN ohne weitere Worte drum herum, und eine Wasserspritze. So bewaffnet zog ich durch den Tag, alles was erledigt werden musste dauerte nun mindestens doppelt so lang, immer unterbrochen damit, wo sind die „Buben“, geht es ihnen gut, was tun sie.
Die ersten Kosten beim Tierarzt nahmen mir fast die Luft, einzig und allein ihr wirklich glänzendes Fell, ihr Aussehen und Gedeihen waren beruhigend nichts falsch zu machen. Mit dem Futter waren sie zu damaliger Zeit völlig unkompliziert.
Am Abend als dann mein „Arbeiter“ nach Hause kam empfing ihn regelmäßig ein Wortschwall was diese Kater alles so angestellt hatten, und dies war mitunter nicht wenig, geliebte Dinge gab es nicht mehr, auch ein bester Wintermantel hatte sein Loch weg, es waren Dinge gut, ich musste dies aber erst mal ventilieren.
Mein Mann hörte sich ohne Widerspruch meine Beschwerden an, er tat mir auch leid den sein Arbeitstag hatte es meist in sich.
In Folge mühte er sich ständig alle Übel irgendwie zu regeln nur damit ich vielleicht am nächsten Tag keinen Ärger hatte.

Zu Gute sei mir gehalten ich war in dieser Zeit krank und der Pegel zur Aufgeregtheit war vorprogrammiert.

Ich begriff, egal was passierte, Pauli  Olli sind für Roland alles, er wird sie niemals wieder hergeben.

Eine harte Zeit war dann der Sommer, unsere Terrasse musste mehrere Versuche ertragen, eine sichere Umgebung für flinke Kater zu werden, Pflanzen mussten weichen, ein Fliederbaum wurde ausgegraben, was das bedeutet kann nur jemand erfassen der die Wurzel eines solchen schon mal sah,
na gut, die Sonne schien, ich hatte die Wasserspritze in der Hand und stand in Bereitschaft, hinsetzen weit gefehlt, diese flinken Lauser fetzten durch die Botanik.
Irgendwann lies ich, wenn ich alleine war, die Türe nach außen zu, die Sonne draußen und ich drin mit aufbauender Frust.

Dies war der Moment als ich über Flucht nach dachte, wohin aber, Scheidung und mehr solcher Ideen, guckten mich die „Süßen“ an schlug mein Herz!

Pauli war der Kuscheltyp, beide kamen damals an, jeder auf einen Bein von mir und ließen sich na eben kuscheln, danach kamen meist die Spielstunden und mein Tag ging  rum wie nix,
machte ich wirklich mal den Rechner an, oh Pauli mag dies gar nicht, auch heute noch nicht, aber damals saß er sofort auf der Tastatur oder auf dem Papier, zu mindest irgendwie so das ich nix tun konnte.
Eigentlich wollte ich doch nur mal ein kleines Stück Zeit für mich.

Heute weiß ich, man ist selbst Schuld wenn die Katzen einen in der Hand haben und nicht umgekehrt, spricht wiederum für mich, denn die Sorge um sie war immer groß und ich tat alles das es ihnen gut ging, nur so war eben dann der meinige Plan meistens gescheitert, meine Ansprüche an die Freizeit dahin. Im Prinzip hatte ich mir die nächsten Jahre wirklich nicht vorgestellt.
Ein Lernprozess für mich, auch wenn sie noch so tolle Tiere sind. Ich finde Tiere haben ist das Eine, Tiere zu achten und ihnen ein lebenswertes Dasein zu schaffen ein völlig anderes Ding.

Irgendwann schickte mir dann eine Freundin das Buch Schmitz` Katze, ein Buch wo jeder lacht, sogar der, der schwer zum Lachen zu bringen ist und ich bin so ein Typ, ich lachte das ich nicht weiter lesen konnte weil die Augen tränten, ein herrliches Buch, auch ein Buch wo ich mich fühlte geteiltes Leid ist halbes Leid, ich war getröstet.

So las ich, wie sieht die Katze esaus ihrer Sicht, ich habe geschaut und überlegt was wohl jetzt Olli zum Radau - Staubsauger meint, was denn Pauli so bewegt wenn ich keine Zeit für ihn habe oder wenn Beide irgendwie verständnislos guckten, so wir die Wohnung verließen.
Es gibt da viel ulkiges was der Mensch so meint zu tun zu müssen! Allein die Vorstellung ich bin die Katze und beobachte den Menschen ergibt eine tolle Geschichte.

Obwohl es nicht geplant war, ist mittlerweile die gesamte Wohnung so konstruiert, alles was Katze interessieren könnte ist in Schränken, so habe ich unterm Strich `ne neue Wohnung und den Spitzbuben fallen trotzdem noch zig Dummheiten ein. 

Gesund und munter sind Beide, Schmetterlinge jagen macht Spaß, Seifenblasen sind ein besonderes Schmankerl, der jetzige Schnee wird auch genossen, dabei werden aber sehr oft die Pfoten geschüttelt, so wie puh ist kalt aber rein komme ich nicht!



Heute stelle ich fest;  viel Geschriebenes über Katzen ist nicht eine fest geschriebene Tatsache, sie wissen schon sehr genau was sie dürfen und was nicht erwünscht ist.
Der Eigensinn wird dann dokumentiert : “..wenn ich nicht meinen Willen bekomme, ja da deute ich schon an – ab auf den Schrank zur Gieskanne oder der Wassereimer fällt wenn du nicht aufhörst und Zeit hast...“

Das wirklich Einzige ist das Theater mit dem Futter, da habe ich noch nicht wirklich den richtigen Geschmack (dauerhaft) gefunden, da rollt schon mal der Euro und landet im Müll, das tut mir echt weh!
Tröstlich, Veränderungen soll es ja geben,  ergo gebe ich die Hoffnung eine Lösung zu finden nicht auf.


zwei Jahre haben wir inzwischen unsere Katzenmama in Schwung gehalten

1 Kommentar:

  1. Einfach SUPER Deine Beschreibung hier liebe Vroni.
    Ich wünsche dir weiterhin alles alles Liebe.
    GVLG. Gila

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